Antwort:
Wir treffen ständig Entscheidungen, mal größere, mal kleinere Dinge betreffend. Größere Entscheidungen können der Bau eines Hauses oder eine Heirat sein, kleinere, ob sie jetzt weiter lesen oder lieber den PC ausschalten. Vielleicht sollten Sie ja einen Spaziergang mit ihrem Partner machen.

Die Prozesse die bei uns zu Entscheidungen führen, sind uns im Allgemeinen nicht bewusst. Das ist sinnvoll, weil wir sonst weniger aufmerksam für unsere Umgebung wären. Probleme entstehen, wenn uns Entscheidungen ungewöhnlich lange beschäftigen. Dadurch können Chancen verloren gehen oder es können sich Risiken vergrößern. Oft versuchen wir vergeblich zu einer Entscheidung zu kommen inde m wir rational das Pro und Contra abwägen. Die Ursache für unser Hadern kann jedoch in einer längst vergangenen (schlechten) Erfahrung liegen. Als Beispiel sei eine lang zurückliegende als belastend erlebte Trennung genannt, die wir glaubten längst überwunden zu haben. Wird von uns eine Bindung gewünscht und wünschen wir auch selber eine Bindung, spüren wir dann unter Umständen Schwierigkeiten bei der Entscheidung.

Eine Psychotherapie kann uns dabei helfen hinter die Kulissen zu schauen, hinter der Entscheidungsschwierigkeit liegende Motive zu ergründen. Im vorangegangenen Beispiel würde das bedeuten nicht weiter rational zu argumentieren, sondern unsere Emotionen spürbar zu machen, quasi sprechen zu lassen. Dadurch könnten wir etwa Bindungsängsten gewahr werden und möglichen Ursachen so auf die Schliche zu kommen. Im genannten Fall könnte dies bedeuten, dass wir erkennen, dass die aktuellen Bedingungen für das Eingehen einer neuen Partnerschaft wesentlich günstiger sind, als sie es im Fall der früheren Beziehung waren.