Meine Post türmt sich auf / Antwort

Antwort:
AusgangspostHierbei handelt es sich um ein Phänomen, das oft verschiedene Beschwerden begleitet. Dabei kann es sich um eine allgemeine Vernachlässigung im Alltag handeln infolge eines Mangels an Energie, wie es etwa bei Depressionen der Fall sein kann. Gerade bei einem Liegenlassen von Briefen handelt es sich jedoch häufig um zugrunde liegende Ängste. Verständlicherweise haben wir nicht vor den Briefen Angst, sondern vor deren Inhalt oder genauer gesagt wir fürchten Konsequenzen, die aus möglichem Inhalt resultieren könnten. Indem wir die Briefe erst gar nicht öffnen, vermeiden wir die Konfrontation mit dem Inhalt.
Man kann sich vorstellen, welche Konsequenzen aus diesem Verhalten erwachsen und dennoch fällt es Betroffenen oft immens schwer sich von diesem zu befreien.

3 Mechanismen seien hier als Beispiel angeführt, die helfen können im Rahmen einer Psychotherapie:

  1. Klären: So könnte die Post gemeinsam angesehen werden und es könnten Überlegungen angestellt werden, welche Konsequenzen tatsächlich zu befürchten sind und was konkret zu tun ist. – Dies verlangt von uns oft eine ziemliche Kraft, die nicht immer unmittelbar zur Verfügung steht.
  2. Ressourcen zu aktivieren: es kann gemeinsam geschaut werden, wo es Dinge gibt, die gut klappen und entsprechende Aktivitäten zu fördern und zu verdeutlichen. Dies führt nicht selten dazu, dass wir wieder Mut fassen und uns dann auch unbeantwortete Briefe nicht mehr ängstigen.
  3. Das Problem als Glücksfall sehen, weil es möglicherweise Teil eines dahinter stehenden Problems sein kann. Das klingt zunächst absurd. Schließlich erleben es Betroffene eher nicht positiv. Tatsächlich fällt es oft leichter den Schlüssel zu Problemen zu finden, wenn wir konkrete Verhaltensprobleme bei uns sehen. Der Briefstapel fungiert dann etwa, wie das Fieber bei einem Infekt, der jedoch auch mit Muskelschmerzen, Husten und Schwäche einhergehen kann.