Ich weiß nicht mehr weiter / Antwort

aboutpixel.de / Ahhhhhhhhhh © Pascal CanHierunter kann sich eine momentane Frustration verbergen, es kann sich jedoch auch um den Eindruck einer länger dauernden Ausweglosigkeit bei der Betroffenen handeln. Diese kann mit starker Traurigkeit einhergehen, aber auch mit Innerer Leere (s. Frage 4), mit Ratlosigkeit oder sogar dem Verlust von Hoffnung. Teils spüren wir gar nichts mehr, weder Freude noch Traurigkeit. Man spricht dann von einem Gefühl der Gefühllosigkeit. All diese Beschwerden charakterisieren eine Depression. Oft gehen den Beschwerden Auslöser voraus, sei es akut oder über einen längeren Zeitraum. Dabei kann es sich etwa um Verluste handeln oder um Erfahrung von Verletzung. Auch Überforderung kann zu einer derartigen Entwicklung beitragen. In Folge ziehen wir uns oft zurück, was zwar einerseits Sinn macht um sich zu schützen, andererseits vernachlässigen wir dadurch auch wichtige Grundbedürfnisse, wie das nach Bindung, positiven Erfahrungen, die uns wieder aufwerten könnten, freudvollen Ereignissen. Zudem verlieren wir durch den Rückzug oft auch ein Stück an Kontrolle über den Alltag. Wir beantworten etwa keine Briefe (s. Frage 5), was dazu führen kann, das neue Probleme entstehen. Spätestens dann sollten wir Hilfe aufsuchen um nicht in einen verhängnisvollen Kreislauf zu geraten.

Die Therapie der Depression ist ebenso vielseitig, wie ihre Erscheinungsbilder und Ursachen. Man geht ursächlich von einem bio-psycho-sozialen Modell aus, was vereinfacht gesagt bedeutet, das für Depressionen Vererbungsfaktoren ebenso eine Rolle spielen können, wie bestimmte Erfahrungen in der Vergangenheit, die zu veränderten Reaktionen bei uns geführt haben. Hinzu kommen Faktoren in der persönlichen Umgebung. Auch körperliche Faktoren, etwa eine Unterfunktion der Schilddrüse oder eine nicht erkannte oder nicht ausreichend behandelte andere Erkrankung, können Depressionen verursachen oder eine Mitursache von Depressionen sein. Ebenso vielfältig, wie die Ursachen einer Depression ist deren Therapie. Medikamentöse Therapie als auch Psychotherapie können wichtige Bausteine in der Therapie der Depression sein, aber auch Elektrostimulation und zahlreiche weitere Therapien etwa Sport- , Kunst- , Ergo- oder Musiktherapie. Für welche Therapieform man sich entscheidet, welche Erfolg verspricht, lässt sich zumeist nicht sicher vorhersagen. Wichtig zu wissen ist, dass die Therapien kombiniert werden können, was oft besonders sinnvoll ist.